03. März 2019

Tarifabschluss für Landesbeschäftigte

Becker: Übertragung des Tarifabschlusses auf Beamtinnen und Beamte - Jetzt!

  • Synnöve Nüchter, Torsten Jaehne und Frank Becker in der Sitzung der Bundestarifkommission. (Fotos: Friedhelm Windmüller)
  • Verhandlungsführer der TdL, Finanzsenator Matthias Kollatz und Bundesvorsitzender Ulrich Silberbach kurz nach den Verhandlungen in Potsdam.

"Nun muss das Volumen des Abschlusses zeit- und systemgerecht so schnell wie möglich auf die Beamtinnen und Beamten in Berlin übertragen werden.", fordert dbb Landeschef Frank Becker. "Dank gilt an dieser Stelle - neben der Verhandlungsführung des dbb mit Ulrich Silberbach und allen Kolleginnen und Kollegen, die uns während der Aktionen auf der Straße unterstützt haben - auch ausdrücklich dem Verhandlungsführer der TdL, Finanzsenator Kollatz, für Bewältigung dieser schwierigen Aufgabe.", würdigte Becker die Arbeit im Rahmen der Tarifverhandlung.

„Wir haben mit dieser Einigung Anschluss an die allgemeine Einkommensentwicklung gehalten und gleichzeitig einen Frontalangriff der Länderarbeitgeber auf die Grundlagen der Entgeltordnung abgewehrt“, kommentierte der dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach das Verhandlungsergebnis zwischen Gewerkschaften und Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) am 2. März 2019 in Potsdam.

Das Gesamtpaket der Einigung bezeichnete Silberbach als „den sprichwörtlichen ehrlichen Kompromiss“. Auf der Habenseite stünden das lineare Gesamtvolumen von 8 Prozent, die deutliche Aufwertung der Pflegetabelle im Krankenhausbereich und die vollständige Durchsetzung der Gewerkschaftsforderungen bei den Auszubildenden.

Schmerzhafte Zugeständnisse hätten die Arbeitnehmervertreter vor allem bei der Vertragslaufzeit und beim Thema Strukturverbesserungen zur Bekämpfung des Fachkräftemangels machen müssen. Silberbach: „Gerade in den Mangelberufen hätten wir die Wettbewerbsfähigkeit des öffentlichen Dienstes nachhaltiger stärken müssen und können. Mehr Zukunft war mit der TdL aber nicht durchzusetzen. Darauf werden wir in der nächsten Einkommensrunde zurückkommen.

Die wichtigsten Ergebnisse:

Anhebung der Tabellenentgelte in drei Schritten um 3,2 Prozent (1.1.2019), 3,2 Prozent (1.1.2020) und 1,4 Prozent (1.1.2021). Bis zum 1.1.2021 mindestens um insgesamt 240 Euro (Laufzeit 33 Monate)

Erhöhung der Ausbildungs- und Praktikantenentgelte in zwei Schritten um 50 Euro (1.1.2019) und 50 Euro (1.1.2020)

Erhöhung der Pflegetabelle um zusätzlich 120 Euro

Erhöhung der Angleichungszulage für Lehrkräfte um 75 auf 105 Euro (1.1.2019)

Hintergrund

Von den Verhandlungen über den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) sind insgesamt rund 3,3 Millionen Beschäftigte betroffen: Eine Million Tarifbeschäftigte der Länder (ohne Hessen, das nicht Mitglied der TdL ist und gesondert Verhandlungen führt), für die der TV-L direkte Auswirkungen hat, sowie rund 2,3 Millionen Beamte und Versorgungsempfänger in Ländern und Kommunen (ohne Hessen), auf die der Tarifabschluss übertragen werden soll, um den Gleichklang der wirtschaftlichen und finanziellen Entwicklung im öffentlichen Dienst zu gewährleisten.