04. September 2022

dbb berlin beim "Kontaktfeuer" - Berliner Feuerwehr

Entlastet endlich die Feuerwehr!

  • Frank Becker im Gespräch mit Kai Wegner, Fraktionsvorsitzender der CDU Fraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin.
  • Frank Becker im Gespräch mit Silke Gebel, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus von Berlin und Bettina Jarasch, Bürgermeisterin und Senatorin für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz.

Auch beim sogenannten Kontaktfeuer der Berliner Feuerwehr nutze der dbb berlin mit den stellvertretenden Landesvorsitzenden Martina Riedel, Thomas Goiny und Bodo Pfalzgraf die Gelegenheit sich mit Vertreter/innen aus Politik und Feuerwehr auszutauschen. Landeschef Frank Becker machte deutlich: „Entlastet endlich die Feuerwehr! Großbrandlagen, wie das Feuer Anfang August im Grunewald, haben unterstrichen, dass die Einsatzbereitschaft der Berliner Feuerwehr nicht durch unnötige Anrufe aus der Bevölkerung geschwächt werden darf.“

dbb Landeschef Frank Becker fordert Senat und Feuerwehr zu entsprechender Aufklärungsarbeit auf. „Bei Großbränden müssen möglichst viele Kolleginnen und Kollegen der Feuerwehr einsatzbereit sein und dürfen nicht für Aufgaben eingesetzt werden, die auch andere Organisationen wie ärztliche Bereitschaftsdienste oder auch Privatärzte übernehmen können. Hier ist durch den Senat mehr Aufklärungsarbeit zu leisten. Darüber hinaus muss den Kolleginnen und Kollegen in der Feuerwehr-Notrufzentrale ein geeignetes Abfrageprotokoll an die Hand gegeben werden, mit dem schnell und zuverlässig ermittelt werden kann, ob eingehende Notrufe tatsächlich den Einsatz von Rettungswagen der Feuerwehr erfordern."

Die Zeit drängt! Politik und Feuerwehr müssen die Bevölkerung unverzüglich aufklären! Darüber hinaus gilt es, zusätzliche Mittel für ausreichendes Personal bereitzustellen und ein umfassendes Qualitätsmanagement unter anderem auch mit Vertreter/innen aus den Beschäftigtenvertretungen zu installieren.“

Auch der Hauptpersonalrat hat die ausufernde Nutzung des Notrufs 112 durch die Berliner Bevölkerung kritisiert. „Leider bedenken die Bürgerinnen und Bürger oft nicht, dass es sich um eine Notfallnummer handelt – die Zahl der Bagatellen, die unter Blaulicht angefahren werden, nehmen zu“, heißt es in seinem Informationsdienst. Bequemlichkeit und Egoismus spielten eine Rolle, wenn beispielsweise bei Rückenschmerzen kein Arzttermin abgewartet, sondern kurzerhand der Notruf gewählt wird. „Was, wenn dann wegen der Bagatellanrufe für den Herzinfarkt, Schlaganfall oder für eine Massenkarambolage kein Rettungswagen mehr zur Verfügung steht?“, fragt der Hauptpersonalrat. Bislang nur Theorie? Das wisse niemand genau, aber dass kein Rettungswagen mehr zur Verfügung gestanden habe, sei in diesem Jahr schon mehrmals vorgekommen.