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hauptstadt magazin - Oktober 2019
Eine Stimme der Vernunft ist endlich in Sachen Personalgewinnung laut geworden, nicht etwa aus Berlin, sondern aus Thüringen. Klipp und klar fordert die dortige Landesfinanzministerin eine Rückkehr zur bundeseinheitlichen Besoldung, um den öffentlichen Dienst in den finanzschwachen Bundesländern vor dem Ausbluten zu bewahren. Wie recht sie damit hat, ist im September nochmals bei einer Veranstaltung „dbb berlin im Dialog“ mit dem CDU-Landesfraktionsvorsitzenden Burkard Dregger klargeworden. Bestürzend und unbegreiflich waren insbesondere die Berichte der Teilnehmer über die Mangelverwaltung vor Ort.
Das hat auch die Berliner IHK mit ihrer Kampagne „eine Stadt – eine starke Verwaltung“ erkannt. Die Halbzeitbilanz der Kampagne sieht allerdings bescheiden aus. Was die Personalentwicklung betrifft, steht die Ampel auf Rot, musste IHK-Präsidentin Beatrice Kramm vor der Presse einräumen.
Trotzdem verzettelt sich der Berliner Senat immer noch in ideologischen Grabenkämpfen, anstatt die substanziellen Probleme des öffentlichen Dienstes zu lösen. Der Gesetzentwurf zur Einführung der „Pauschalen Beihilfe“ ist ein typisches Beispiel dafür. Im Kern wird hier eine verdeckte Attacke gegen das bewährte Beihilfesystem geritten.
Wie gut, dass es neben den Wirren der Berliner Politik auch noch eine Welt der schönen Künste in der Hauptstadt gibt. Rechnung getragen haben wir dieser wunderbaren Tatsache in der aktuellen Ausgabe mit dem Titelthema „Deutsche Oper Berlin“, einem der renommiertesten Opernhäuser der Welt.