07. April 2019

Verbeamtung von Lehrkräften in Berlin

Zahlenspielerei mit der "Gesundheitsquote"?

„Ggf. ist der wirtschaftliche Druck bei den Tarifbeschäftigten größer, sich nicht vollständig gesundet wieder an ihren Arbeitsplatz zurück zu begeben, als bei Beamtinnen und Beamten. Allerdings kann man die seitens des Finanzsenators vorgelegten Zahlen nicht belastbar bewerten, denn der Altersdurchschnitt der Beamtinnen und Beamten dürfte, aufgrund der Tatsache, dass seit 2003 nicht mehr verbeamtet wurde, erheblich höher sein, als bei den Tarifbeschäftigten. Wir wissen alle, dass mit steigendem Alter auch die Anfälligkeit für Krankheiten steigt. Daher werden hier ein paar ausgewählte Zahlen auf den Tisch gelegt, um den Beamtenstatus pauschal schlecht zu reden. Das ist nicht in Ordnung.", bewertete der Landeschef des dbb beamtenbund und tarifunion berlin Frank Becker die Zahlen, die der Abgeordnete und Finanzsenator Kollatz in einer Veröffentlichung zur Verbeamtung von Lehrkräften in Berlin gemeinsam mit Schulsenatorin Scheeres veröffentlicht hat.

Ausgeführt wird in dem Papier u. a., dass unmittelbar nach Ablauf der sechswöchigen Entgeltfortzahlung gem. § 22 TV-L  verbeamtete Lehrkräfte mehr als doppelt so häufig krank seien wie angestellte Lehrkräfte (6,5 % zu 3 % Langzeiterkrankte). In einer "groben Kalkulation" würde man demnach 3,5 % mehr Beamtinnen und Beamte benötigen, um einen vorhandenen Bedarf zu decken.