Jubiläum:
75 Jahre dbb berlin
Vor 75 Jahren wurde der der dbb berlin als Deutscher Beamtenbund, Landesbund Berlin, ins Vereinsregister eingetragen. Seitdem ist er aus dem Berliner Landesdienst und auch aus der Stadtgesellschaft gar nicht mehr weg zu denken.
Für die dbb Landesleitung war das Jubiläum Grund genug, die wichtigsten Wegbegleiter aus Politik und Gesellschaft, aus Gewerkschaften und Verbänden sowie die Selbsthilfepartner zu einem Empfang am 7. Juli 2025 zu laden.
Im illustren Rahmen des Wappensaals im Roten Rathaus konnte der stellvertretende dbb Landesvorsitzende Bodo Pfalzgraf bei der Eröffnung der Veranstaltung neben dem Hausherrn, dem Regierenden Bürgermeister von Berlin Kai Wegner, mit Stefan Evers (Finanzen)und Cansel Kiziltepe (Arbeit und Soziales) noch drei weitere Mitglieder der Landesregierung begrüßen.
Wegner würdigt konstruktiven Austausch
Hausherr Kai Wegner war es denn auch, der als erster das Wort ergriff und den dbb berlin als verlässlichen, wenn gleich bisweilen kritischen Begleiter würdigte. Obwohl man an unterschiedlichen Seiten des Tisches säße, fände stets ein konstruktiver Austausch statt.
Den Wappensaal, den er als Schirmherr des Jubiläums für die Festveranstaltung zur Verfügung gestellt hatte, bezeichnete Wegner unter großem Beifall der Gäste als angemessenen Ort, um auf das in 75 Jahren vom dbb berlin Erreichte zurückzuschauen. Denn hier fänden immer wieder wichtige Ereignisse statt: Senatorinnen und Senatoren würden ernannt, Eintragungen ins Goldene Buch der Stadt vollzogen und Staatsgäste empfangen.
Noch größere Zustimmung fand der Berliner Regierungschef allerdings mit seiner Zusicherung: „Eines geht nicht. Die Fehler der Vergangenheit mit Lohneinbußen dürften nicht noch einmal gemacht werden.“
Dass der dbb in der Berliner Politik hervorragend vernetzt und ein geschätzter Gesprächspartner ist, bezeugte auch die Anwesenheit zahlreicher Vertreterinnen und Vertreter des Abgeordnetenhauses, allen voran Parlamentspräsidentin Cornelia Seibeld. Zur Jubiläumsveranstaltung hatten sich außerdem Fraktions- und Ausschussvorsitzende eingefunden.
Viel Anerkennung von der dbb Familie
Die Rolle des dbb berlin innerhalb der dbb Familie würdigten in weiteren Grußworten der dbb Bundesvorsitzende Volker Geyer und der nordrhein-westfäliche dbb Chef, Roland Staude, der auch Sprecher der dbb Landesbünde ist. dbb Landesvorsitzende hatten sich außerdem aus Brandenburg und Hamburg, beim Jubiläumsempfang eingefunden.
Volker Geyer zeigte sich beeindruckt, von dem Vertrauen, das der dbb berlin in der Hauptstadt genießt: „Ihr seid Ansprechpartner Nummer 1 in Sachen öffentlicher Dienst“, meinte der dbb Bundesvorsitzende wörtlich.
Geyer fordert Investitionsprogramm für den öffentlichen Dienst
Sehr besorgt ging Geyer in seinem Grußwort auf den eklatanten Personalmangel im öffentlichen Dienst ein, der in Berlin ein besonders dramatisches Ausmaß angenommen habe. Geyer warnte eindringlich vor einem schwachen Staat, ausgerechnet in Zeiten zunehmender Demokratieverachtung und wachsenden Misstrauens gegenüber der Funktionsfähigkeit des Staates. Ein kraftvolles Investitionsprogamm für den öffentlichen Dienst – und zwar nicht später sondern jetzt – sei das Gebot der Stunde. Die Berliner Landesregierung forderte er außerdem auf, die Bezahlung des Landedienstes an das Bundesniveau anzupassen.
Staude: Dringender Appell zur Zusammenarbeit
Einen Blick auf die Zukunft des öffentlichen Dienstes warf auch der Sprecher der dbb Landebünde Roland Staude in seinem Grußwort.
Die fortschreitende Digitalisierung werde auch in der Verwaltung zu enormen Veränderungen führen: Aufgabenwahrnehmung und Berufsbilder würden sich verändern, letztere sogar teilweise ganz fortfallen. Für diese Zukunftsausrichtung, so Staude, seien die Rahmenbedingungen im öffentlichen Dienst erschreckend. Der nordrhein-westfälische dbb Vorsitzende richtete deshalb einen eindringlichen Appell an Legislative, Exekutive und auch Judikative, zusammenzuarbeiten und mit kreativen Ideen den öffentlichen Dienst gemeinsam zukunftsfähig zu gestalten statt wie bisher mit Taschenspielertricks eine amtsangemessene Alimentation zu verweigern.
Als letzter Redner verwies Gastgeber Frank Becker erfreut auch auf die zahlreichen Gäste aus Landesbehörden, aus der Stadtgesellschaft und auch vom rbb. So waren der dbb Einladung u.a. Polizeipräsidentin Barbara Slowik Meisel, die Präsidentin des Landesrechnungshofs, Karin Klingen und die Hauptgeschäftsführerin des IHK, Manja Schreiner, gefolgt.
Becker mahnt verfassungsgemäße Bezahlung an
Auch Becker zeigte in seinen Ausführungen zum öffentlichen Dienst keinerlei Verständnis für die den Beamtinnen und Beamten vorenthaltene verfassungsgemäße Bezahlung. Wörtlich meinte der dbb Landeschef: „Wir können nicht ertragen, dass wir verfassungsgemäß arbeiten aber nicht verfassungsgemäß bezahlt werden.“
Die Feier zum 75. Geburtstag des dbb berlin nahm Becker schließlich auch zum Anlass in vielerlei Hinsicht Danke zu sagen: Großer Dank gebühre seinen Mitstreitern in der Landesleitung, in den Fachgewerkschaften und Verbänden und auch den Partnern des dbb berlin, die zum Gelingen der Festveranstaltung ebenso beigetragen haben wie die Combo der Polizei mit ihrer schmissigen musikalische Untermalung. Ganz besonderer Dank gebühre schließlich dem Regierende Bürgermeister und Schirmherrn der Veranstaltung, Kai Wegner.
Positive Bilanz
Am Ende des ereignisreichen Tages konnte der dbb Landechef eine überaus positive Bilanz ziehen: Die Arbeit des dbb berlin, der auch in seiner langen Geschichte immer wieder gesamtgesellschaftliche Verantwortung übernommen hat, fand große Anerkennung und für das nächste Dreiviertel Jahrhundert konnte der dbb berlin die besten Wünsche mit auf den Weg nehmen.
Über die wechselvolle 75ig jährige Geschichte des dbb berlin hat die Landesleitung eine Festschrift herausgegeben, die auszugsweise in den nächsten Ausgaben des hauptstadt magazins nachzulesen sein wird.








